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Phönizien selbst gab es zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr. Erhalten hat sich in der  dortigen Region ( Libanon, Syrien, Israel, Palästina) ein doch recht enger  Verwandter unseres heutigen Alpenhütehundes: der Kanaan-Dog. Dieser ist  aber kein Hütehund mehr, sondern eher ein durchgezüchteter Paria-Hund. Dieses sind verwilderte Hunde, die auf sich allein gestellt überleben  können. Trotz gewisser Unterschiede ( Größe und Wesen ) gibt es aber doch  auffallende Gemeinsamkeiten zwischen dem Alpenhütehund und dem Kanaan-Dog. Vor allem stehohrige, eher kurzstockhaarige Alpenhütehunde mit der  urtümlichen Ringelrute sehen dem größeren Kanaan-Dog verblüffend ähnlich. Auch der eigene Willen kennzeichnet beide Rassen, wobei der Alpenhütehund  durch seinen Jahrhunderte langen Einsatz an der Herde weitaus führiger ist. Beim Kanaan-Dog tauchen auch heute noch ab und zu Merkmale auf, die ein Erbe des Phönizischen Schäferhundes sind, so  nachgewiesenermaßen  Kippohren, eine nicht gerollte Rute, längeres Fell ,Befederung und deutlich zu kleine Tiere. Dies alles sind Merkmale, die auch der Alpenhütehund aufweisen darf.

Kommen wir aber nun  zurück nach Rom. Wie schon weiter oben  erwähnt, verbreiteten die Römer den  Phönizischen Schäferhund in allen Provinzen ihres Reiches. Sehr oft jedoch wurden die Hunde mit einheimischen Rassen vermischt und es entstanden dadurch neue  Rassen.  Außer dem schon erwähnten Kanaan-Dog sind einige heutige verwandte Rassen an erster Stelle  der Berger des Pyrenees FaceRasee, dann der Berger de Savoie, der Mudi aus  Ungarn, der Hrvatski Ovcar aus Kroatien, der McNab-Hütehund aus Kalifornien, der Border Collie und der Sheltie aus Großbritannien.  Entfernter verwandt ist der Alpenhütehund mit dem Schipperke aus Belgien, dem Belgischen, Holländischen und Deutschen Schäferhund, dem Norsk Buhhund aus Norwegen, dem Kelpie und Australian Cattle Dog aus Australien, dem englischen Collie, dem Australian  Shepherd aus den USA und dem Österreichischen Kurzhaarpinscher.

Mit dem Untergang des  Römischen Reiches schien nun auch das Schicksal des Phönizischen   Schäferhundes besiegelt. Die Hunde waren in alle Winde zerstreut und  gingen in den dortigen Hütehundzuchten auf. Die Blütezeit des Phönizischen   Schäferhundes war vorbei. Nur ein Rest der ehemals großen Zahl dieser Hunde konnte sich rein erhalten, und zwar in den abgelegenen Bergtälern Norditaliens, Frankreichs, der Schweiz, Tirols und Österreichs. Die Rasse  war schon immer ein Kind des Gebirges gewesen und in den dem Libanongebirge nicht unähnlichen Alpen konnten sich die Hunde noch einmal gut behaupten. Hier blieben sie an einigen Orten wahrscheinlic h rein erhalten, weil sie den einheimische n Hunden haushoch in ihrer Arbeitsweise überlegen waren und man sie deshalb schätzen lernte.

Teilweise wurden die Hunde auch mit einheimischen Rassen vermischt, aber seit jener Zeit gibt es nachweislich Hütehunde im Alpenraum, die ein kürzeres oder längeres  stockhaariges Fell tragen, sowie  weitere Merkmale aufweisen, die für den  ehemaligen Phönizischen Schäferhund kennzeichnend sind.

Das Problem war auch,  dass die Hütehunde damals keinen eigenen richtigen Namen hatten. Hier hießen sie so, da hießen sie so und manchmal nannte man sie einfach “Hirtenhund” oder ähnlich. Sie waren reine  Gebrauchshunde und eine  Rassehundezucht in unserem modernen Sinne gab es damals noch nicht.

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