Der ALPENHÜTEHUND ist ein kleiner, aufgeweckter Hütehund, dessen äußeres
Erscheinungsbild nicht 100 % genormt ist.
So gibt es blonde, schwarzmahagonifarbene, grau-schwarz gefleckte Exemplare
mit und ohne tan und weißen Abzeichen , langes oder kurzes Stock haar incl. aller Zwischenformen, Stehohren und alle Formen des Kippohres, Säbel- oder urtümliche Ringelruten.
Diese Vielfalt der Gene soll auch in Zukunft
erhalten bleiben, denn Vielfalt garantiert Erbgesundheit. Keine Erscheinungsform soll von einem Ausstellungsrichter vorgezogen
werden, es soll auf Schauen auch nicht nach Farben oder Haarart getrennt gerichtet werden.
Der beste Hund soll seine Klasse gewinnen.
Das Einzige immer zutreffende, bestens genetisch
fixierte ist sein Wesen. Diese wird ausführlich im Standart dargelegt und ist oberstes Zuchtziel.
Der Alpenhütehund ist ein ausgesprochen pfiffiger,
intelligenter Schäfer-Helferhund, der gerne lernt und arbeitet. Aber er ist kein Hochleistungshund ( wie so
manche andere Hütehundrasse ), der arbeiten muss, um glücklich zu sein. Um als Familienhund zufrieden zu sein, braucht er nicht viel : engen Kontakt zu
seinen Menschen und mindestens pro Tag 60, besser 100 Minuten Auslauf, möglichst viel davon ohne Leine; aufgeteilt auf zwei Ausgänge. Dieses
beides ist absolute Grundbedingung, ansonsten sollte man einen solchen Hund nicht halten.
Zwinger in jeglicher Form, auch nur des nachts ist tabu. Der Alpenhütehund
muss bei seinen Menschen leben. Der Auslauf kann nach oben hin unbegre nzt erhöht werden, der Hund hat enorme Ausdauer. Weniger Auslauf als genannt ist auf Dauer auch nicht
in Ordnung, der Hund ist dann im Hause unruhig. Ein Garten ist übrigens kein Ersatz für den täglichen Ausgang!
Natürlich freut sich der Alpenhütehund über jede Art
der Beschäftigung und er lernt gerne und schnell. Aber - und das unterscheidet ihn deutlich von
anderen Hütehundrassen - er fordert dies nicht ein.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist sein eigener
Willen. Ein Alpenhütehund ist ein stolzes Wesen, welches weiß, was es will. Als
Gebrauchs- oder Sporthund arbeitet der Alpenhütehund ausschließlich mit seinem / seinen Menschen, niemals mit Fremden, auch nicht unter Zwang !
Einmal in eine Arbeit eingewiesen und von dieser überzeugt, führt er diese
selbstständig und oftmals sehr hartnäckig aus. So hat er oft mehr Erfolg als
andere Hunde, di e nicht diesen starken Willen besitzen.
Ob als Fährtenhund, Herdengebrauchshund für Schafe, Ziegen oder Kühe ( was
drei verschiedene Arbeitsweisen bedeutet ), Schutzhund oder im Sport bei Agility, etc., wenn er richtig angeleitet wird und es selber will, dann schafft ein
Alpenhütehund dies alles ohne Probleme und mit sichtbarem Erfolg.
( Wenn er sich in den Kopf setzt, den Kühlschrank aufzukriegen, dann schafft er
dies natürlich au ch.....)
Trotz dieses D ickkopfes kennt er immer seinen Platz im Menschenrudel, Dominanzprobleme
sind ihm fremd, Sozialverträglichkeit mit Artgenossen ist genetisch fest fixiert, Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit sein Wesen.
Deshalb ist er durchaus ein Hund für Ersthundebesitzer.
Und alle Wesensmerkmale zusammen plus der Vielfalt
im Erscheinungsbild ergeben eine unglaublich faszinierende Rasse, die es so in der Hundewelt nicht noch einmal gibt.
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